Verschleißstähle im Überblick: Eigenschaften, Einsatzbereiche und bekannte Marken

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P. Maseberg
Qualitätsmanagement

In zahlreichen Branchen gehören Verschleißstähle zur unverzichtbaren Grundausstattung – ob im Recycling, im Berg- und Tunnelbau, bei Baumaschinen oder in der Schüttguttechnik. Sie sorgen für längere Standzeiten, weniger Ausfallzeiten und geringere Wartungskosten. In diesem Beitrag geben wir einen Überblick über die wichtigsten Eigenschaften von Verschleißstählen, ihre Einsatzmöglichkeiten und die Unterschiede zwischen bekannten Marken wie Creusabro®, Dillidur®, Durostat®, Brinar® und Hardox®.

Was sind Verschleißstähle?

Verschleißstähle sind hochfeste, speziell legierte Feinkornstähle, die für Anwendungen mit intensiver abrasiver oder schlagartiger Beanspruchung entwickelt wurden. Typisch ist eine hohe Oberflächenhärte – meist im Bereich von 400 bis 600 HB – bei gleichzeitig ausreichender Zähigkeit, um Rissbildungen oder Abplatzungen zu vermeiden.

Die wichtigsten Anforderungen an moderne Verschleißstähle sind:

  • Hohe Abriebfestigkeit

  • Gute Kalt- und Warmumformbarkeit

  • Schweißbarkeit ohne aufwendige Vorbehandlung

  • Zähigkeit, auch bei tiefen Temperaturen

  • Verfügbarkeit in verschiedenen Dicken und Formaten

Wie wird die hohe Festigkeit von Verschleißstählen erreicht?

Die außergewöhnliche Härte und Festigkeit von Verschleißstählen resultiert aus einer Kombination von chemischer Zusammensetzung und gezielter Wärmebehandlung. Dabei kommen vor allem folgende Faktoren zum Tragen:

Legierungselemente: Zur Erhöhung der Härte und Verschleißfestigkeit werden dem Stahl bestimmte Elemente zugesetzt – insbesondere Kohlenstoff, Mangan, Chrom, Nickel, Molybdän oder Bor. Diese fördern die Ausbildung harter Gefügebestandteile wie Martensit oder Bainit.

Wärmebehandlung: Nach dem Walzen werden Verschleißstähle häufig vergütet, also gehärtet und anschließend angelassen. Das erzeugt ein martensitisches Gefüge mit hoher Härte bei gleichzeitig ausreichender Zähigkeit.

Moderne Technologien: Einige Marken – wie Creusabro® – nutzen zusätzlich sogenannte TRIP-Effekte (Transformation Induced Plasticity). Das Material verfestigt sich dabei unter Belastung weiter, was die Standzeit in besonders abrasiven Anwendungen zusätzlich erhöht.

Warum Verschleißstähle einsetzen?

Durch den Einsatz verschleißfester Stähle lassen sich Lebensdauer und Wirtschaftlichkeit von Anlagen und Bauteilen erheblich verbessern. Typische Vorteile:

  • Längere Standzeiten bei Schaufeln, Mulden, Verschleißauskleidungen etc.

  • Reduzierter Wartungsaufwand und kürzere Stillstandzeiten

  • Gewichtsersparnis durch dünnere, aber widerstandsfähige Bauteile

  • Besserer Schutz bei anspruchsvollen Umgebungsbedingungen wie Hitze oder Kälte

Typische Einsatzbereiche für Verschleißstähle

Die Anwendungsbereiche sind vielfältig – Verschleißstähle kommen überall dort zum Einsatz, wo Materialien unter Reibung, Schlag oder Temperaturbelastung stehen:

  • Recyclingindustrie: Schredder, Siebe, Prallplatten

  • Bergbau & Steinbruch: Ladeschaufeln, Förderanlagen, Brecher

  • Baumaschinen: Muldenkipper, Baggerlöffel, Verschleißbleche

  • Zement- und Stahlindustrie: Rutschen, Trichter, Übergaben

  • Landwirtschaft & Forsttechnik: Messer, Gegenmesser, Schutzplatten

Bekannte Marken im Bereich der Verschleißstähle

Am Markt haben sich verschiedene Markennamen etabliert, die in der Praxis häufig zum Vergleich herangezogen werden:

  • Creusabro® (Industeel/ArcelorMittal): mit TRIP-Effekt für Selbstverfestigung und hohe Warmfestigkeit

  • Dillidur® (Dillinger): bewährter Qualitätsstahl für vielfältige Standardanwendungen

  • Durostat® (voestalpine): verschleißfester Stahl mit feinkörniger Struktur und guter Kaltumformbarkeit

  • Brinar® (Salzgitter Mannesmann): zäher Stahl für den Einsatz bei niedrigen Temperaturen

  • Hardox® (SSAB): international bekannt und häufig als Referenz in der Branche verwendet

Worauf kommt es bei der Auswahl von Verschleißstahl an?

Nicht jeder Verschleißstahl ist für jede Anwendung geeignet. Folgende Kriterien spielen eine Rolle bei der Auswahl:

  • Art des Verschleißes (abrasiv, schlagend, erosiv)

  • Temperaturbelastung im Einsatz

  • Gewünschte Lebensdauer und Reparaturfähigkeit

  • Verfügbarkeit in benötigter Blechdicke oder Abmessung

  • Verarbeitbarkeit (Schweißen, Biegen, Fräsen)

Fazit: Verschleißstähle sind vielseitige Problemlöser

Verschleißstähle bieten effektiven Schutz gegen Abnutzung, sparen Kosten im Betrieb und verlängern die Lebensdauer von Maschinenbauteilen. Ob Creusabro®, Dillidur®, Durostat®, Brinar® oder Hardox® – mit der richtigen Auswahl steht einer langlebigen Lösung nichts im Weg.

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